Seit Juni 2017 präsentiert der Heimatverein Groß Schneen zwei restaurierte Kirchenfenster in seiner Sammlung. Die Fenster stammen aus zwei verschiedenen Groß Schneer Kirchen. Bei dem einen Fenster handelt es sich um ein Buntglasfenster aus dem Jahr 1934 der sogenannten „Unterkirche“ St. Michaelis. Das andere ist ein handbemaltes Fenster von 1894, das aus der „Oberkirche“ St. Nikolai stammt. St. Nikolai wurde 1971 abgerissen.
Teil 5: Was blieb? – Das Glasmalereifenster von St. Nikolai heute.
Viele der liturgische Gegenstände und der Einrichtung von St. Nikolai fanden bald eine neue Heimat und werden bis heute genutzt. Doch das Glasmalereifenster von 1893 war fast vergessen Dann nahm der Heimatverein Groß Schneen sich seiner an und ließ es restaurieren.
Das handgemalte Fenster besteht aus vier Feldern. Diese sind mit einem floralen Muster flächig bemalt. Das Blumenmuster wird von einer Reihe von Zierstreifen, sogenannten Friesen eingerahmt. Der äußerste Streifen, der in der Kirche zum Teil von Putz verdeckt war, ist ganz besonders: Er wurde Bruchstücken und Resten anderer Fenster zusammengesetzt, die zum Teil sehr viel älter sind, als das eigentliche Fenster.
Als es vor einigen Jahren wiedergefunden wurde, war der Zustand des Fensters zu schlecht, um es ausstellen zu können. Deshalb waren umfangreiche Restaurierungsarbeiten notwendig, bevor das Fenster seinen Platz in der Historischen Sammlung einnehmen konnte:
- Ersatz zerstörter und fehlender Einzelgläser
- Kleben gesprungenen Gläser
- Löten gebrochener Bleie und Lötstellen
- Erneuerung bzw. Neuverbleiung der Randbleie
- Verstreichen mit zähflüssigem Leinölfirnis und Abreinigung mit Sägespänen und Schlämmkreide
- Auflötung von Kupferhaften zur Befestigung der Windeisen
- Herstellung eines Eisenrahmens aus Profilen mit oberen Stichbogen und drei Sturmeiseneinteilungen mit Deckschienen
Nun erstrahlt das Fenster wieder in voller Pracht. Zusammen mit dem Fenster aus St. Michaelis bildet es das Highlight der Groß Schneer Historischen Sammlung.